Queer Health – Die Informationsplattform für queere Gesundheit
Informationen zu LGBTQIA*-Gesundheitsthemen sind rar, oft verwirrend, nicht immer ganz eindeutig und fast ausschließlich auf Fach-Englisch. Viele Mediziner*innen in Österreich haben keine oder kaum Erfahrung, beispielsweise mit trans* Medizin. Therapeut*innen kennen die Lebensrealitäten queerer Personen nur mangelhaft. In diesem Dschungel die richtigen und wichtigen Ansprechpersonen oder Informationen zu finden ist eine Herausforderung, die oft nicht alleine gestemmt werden kann.
Keine medizinische Versorgung = schlechte Gesundheit
„Vorurteile oder Unkenntnis über die spezifischen Bedürfnisse von LGBT-Personen unter Angehörigen der Gesundheitsberufe können diese Personen vom Zugang zu medizinischer Versorgung abhalten.“ Lautet eine Erkenntnis der bisher größten europäischen Befragung zu LGBTQIA*-Themen der europäischen Grundrechtsagentur (FRA 2013). Eine US-amerikanische Studie unter trans* Personen hat sogar ergeben, dass etwa 42% aller Teilnehmenden ihre Ärzt*innen über ihre eigene Gesundheit aufklären mussten, um zur richtigen Behandlung zu kommen. (Quelle: U.S. Transgender Survey 2015) Das ist bei akuten Krankheiten, aber vor allem auch wegen der langfristigen Gesundheit queerer Menschen sehr problematisch.
Gesundheit und Wohlbefinden steigern
Mit Queer Health will der Verein queer*feldein dazu beitragen, dass die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden von LGBTQIA* Personen (vorerst in Wien) verbessert wird. Mit einer Datenbank an Ärzt*innen und Therapeut*innen, die bereits Erfahrung mit queerer Medizin und Lebensrealität haben. Es werden aber auch Informationen für medizinisches Personal und ebenso für queere Menschen aufbereitet, die – unter anderem auch zum Download – zur Verfügung stehen sollen. Durch Erfahrungsberichte queerer Personen in einem Blog einerseits und durch Vernetzung mit Mediziner*innen/Therapeut*innen (Gastbeiträge, Überprüfung medizinischer Informationen) andererseits, soll eine Plattform entstehen, die Sicherheit für queere Personen und qualifizierte Information für alle bereitstellt.
Zertifizierte Praxis
In weiterer Folge wird an einem Zertifikat gearbeitet, welches für Ordinationen, Krankenhaus-Abteilungen und Therapeut*innen durch queer*feldein e.V. verliehen werden kann, damit auf den ersten Blick erkennbar ist, dass sich queere Menschen dort sicher, gut beraten und behandelt fühlen. Das soll in Zukunft dazu beitragen, dass einerseits Ärzt*innen mehr Anreiz haben, sich und ihr Personal in diesem Bereich zu schulen. Und andererseits LGBTQIA* Personen sich ohne Angst vor Diskriminierung oder falscher Behandlung ausreichend um ihre Gesundheit kümmern können.